DER NAHVERKEHR | Ausgabe 10/2017
Nachrüstung älterer Dieselbusse auf Euro-VI-Niveau
Der vermutlich sauberste Dieselbus der Welt fährt in Paderborn
Nichts beschäftigt die Öffentlichkeit derzeit mehr als die Folgen des Dieselskandals im Pkw-Bereich. Nach der Androhung von Sanktionen durch die EU gegen die deutsche Bundesregierung aufgrund signifikanter Überschreitungen der Luftqualitätsgrenzwerte in einigen Kommunen und Ballungsräumen besteht für die Verkehrsunternehmen zumindest dort Handlungsbedarf vor Ort, wo die Immissionen an Stickoxiden (gemessen wird die Reizgasfraktion NO 2 ) überschritten werden. Verantwortungsbewusste Verkehrsunternehmen wie PaderSprinter beschäftigen sich bereits frühzeitig in Eigeninitiative mit den Optionen, ihre bestehende Fahrzeugflotte durch Nachrüstung wirtschaftlich auf ein Euro-VI-Niveau heben zu können. Seit dem 1. Januar 2014 ist europaweit die neue Grenzwertstufe Euro VI verpflichtend für alle Motoren schwerer Nutzfahrzeuge eingeführt worden. Euro VI ist das bislang umfangreichste Regelwerk der EU zur Reduzierung der lokalen Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge. Umfangreiche Messreihen des Instituts Belicon der Hochschule Landshut belegen, dass die Partikel- und Stickoxidreduzierung der Euro-VI-Linienbusse einem „Quantensprung“ im Vergleich zur Vorgängerstufe Euro V/EEV entspricht. Bei Euro-VI-Bussen ist somit – anders als bei Euro-VI-Diesel-Pkw (die Manipulationsvorwürfe gegen die deutsche Pkw-Industrie sind hinreichend bekannt) – folglich kein Handlungsbedarf gegeben. Die Feinstaubproblematik stellt sich für Linienbusse ohnehin seit geraumer Zeit nicht mehr, da der Partikelfilter beim Dieselbus zum Standard gehört und in den bestehenden Flotten weitestgehend nachgerüstet wurde. PaderSprinter war hier ebenfalls federführend und 1995 das erste Verkehrsunternehmen Deutschlands, welches seine gesamte Flotte mit Partikelfilter aus- beziehungsweise nachrüstete.